
Wir machen hochmoderne Nuklearmedizin inkl. PET-CT und dabei Dienst nach Sinn und nicht nach Vorschrift.
Drei Fragen an : Prof. Dr. Dr. Wolfgang Schäfer
Unsere nuklearmedizinischen Leistungen umfassen zwei Bereiche: die Diagnostik und die Therapie.
Bei der Diagnostik geht es weniger darum, wie ein Organ aussieht, sondern ob die Organe ihrer Funktion gerecht werden. Diese sogenannte Funktionsdiagnostik hilft z. B. bei der Untersuchung des Stoffwechsels oder der Tumorsuche. Dafür bekommt der Patient eine kleine Menge einer radioaktiven Substanz injiziert. Mit einem nuklearmedizinischen Kamerasystem wird verfolgt, wie sie sich im Körper verteilt. So lassen sich schnell ablaufende Prozesse wie die Durchblutung oder langsamere Vorgänge wie der Knochenstoffwechsel sichtbar machen.
Diese Methode wird für viele Organe genutzt, etwa für die Nieren, Lunge, Gehirn oder das Lymphsystem. Auch Blutungen, Entzündungen und Tumore können so erkannt werden. Die Bilder werden entweder planar oder in SPECT/CT oder PET/CT-Technik erstellt.
Das Prinzip der nuklearmedizinischen Therapie ist ähnlich wie bei der Diagnostik: Eine radioaktive Substanz reichert sich gezielt in bestimmten Geweben an. Der Unterschied ist hierbei, dass die Strahlung nicht primär zur Bildgebung dient, sondern therapeutische Wirkung entfaltet.
Nuklearmedizinische Diagnostik und Therapie sind in der Regel sehr nebenwirkungsarm.
Bei uns finden Sie kein „Kamera-Museum“. Wir sind technisch hochmodern ausgestattet. Mit der CZT-basierten Herzkamera verfügen wir zum Beispiel über eine der modernsten Herzkameras der Welt in Vollausstattung.
In der Diagnostik geht es im Schwerpunkt um Schilddrüsenuntersuchungen, Untersuchungen zur Durchblutung des Herzens und der Lunge sowie der Skelettszintigrafie. Mit der PET/CT beurteilen wir die Ausbreitung von Tumorerkrankungen, nutzen sie aber auch zur Suche nach Entzündungsherden und zur Beurteilung des Hirnstoffwechsels.
Die drei häufigsten Behandlungen sind gut- und bösartige Tumore an der Schilddrüse und schmerzhafte Knochenmetastasen.
Die Therapie wird am häufigsten bei Schilddrüsenerkrankungen eingesetzt – rund 450 mal im Jahr. Zum Beispiel bei einer Überfunktion der Schilddrüse oder nach der Operation von bösartigen Schilddrüsentumoren.
Eine Therapie erfordert in der Regel einen stationären Aufenthalt. Dafür verfügen wir in der Klinik über acht Betten, verteilt auf zwei Zweibett- und vier Einzelzimmer. Das erinnert eher an ein kleines Hotel als an ein Krankenhaus. Der Aufenthalt wird so angenehm wie möglich gemacht. Deshalb sind die Zimmer hell, freundlich und haben große Fenster sowie eine kleine Terrasse – und sind mit allem ausgestattet, was man für einen kurzen komfortablen Aufenthalt braucht.
In der Nuklearmedizin ist Strahlenschutz natürlich ein wichtiges Thema. Aber keine Sorge – die Strahlenexposition in der Diagnostik ist gering und liegt ungefähr in dem Bereich, dem wir auch durch natürliche Strahlung ausgesetzt sind oder etwas darüber. Das liegt unter anderem daran, dass die Geräte immer empfindlicher werden und schon mit sehr wenig Strahlung genaue Ergebnisse liefern können.
Für die Therapie, wo Strahlung zu therapeutischen Zwecken verabreicht wird, gibt es spezielle Vorschriften: Patienten bleiben in speziell ausgestatteten Zimmern, und für die Station gelten besondere Reinigungs- und Entsorgungsregeln. So bleibt alles sicher und kontrolliert.
Durch die strengen Regeln für den Umgang mit radioaktiven Stoffen ist bei der Therapie ein stationärer Aufenthalt nötig. Wer eine Therapie mit offenen radioaktiven Substanzen bekommt, muss im Krankenhaus bleiben, damit „Unbeteiligte“ nicht unnötig Strahlung ausgesetzt werden – besonders Kleinkinder und Schwangere. Auch wenn das Risiko sehr gering ist, schreibt das Gesetz diese Sicherheitsmaßnahmen sinnvollerweise vor.
Vita
- Prof. Dr. Dr. Wolfgang Schäfer
- Geboren 1967 in Brühl
- Studium in Köln, Abschluss im Jahr 1998
- 1994 – 2004
- Klinik für Nuklearmedizin, Uniklinikum Aachen
- seit 2009
- Chefarzt der Klinik für Nuklearmedizin der Kliniken Maria Hilf GmbH
- 2006 – 2009
- kommissarischer Direktor der Klinik für Nuklearmedizin, RWTH Aachen
- 2006
- leitender Oberarzt, RWTH Aachen
- 2004 – 2006
- Oberarzt
- 1999 – 2004
- Assistenzarzt, RWTH Aachen
- „Georg von Hevesy-Forschungspreis" der Deutschen Gesellschaft für Nuklearmedizin
- „Alavi-Mendall-Award" der Society of Nuclear Medicine USA
- „Dagmar-Eißner-Preis" der Mittelrheinischen Gesellschaft für Nuklearmedizin
- volle Weiterbildungsermächtigung für Nuklearmedizin (60 Monate inkl. klinischem Jahr)
- Zertifikat zur Durchführung der "Positronen-Emissions-Tomographie" der Deutschen Gesellschaft für Nuklearmedizin
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