Ullrich Graeven

Schwerwiegende Diagnosen sind unser Alltag. Entscheidend bei der Vermittlung ist es mit dem Menschen wirklich im Kontakt zu sein. Und ihn in die Entscheidung für den besten Behandlungsweg mit einzubeziehen.

Prof.Dr.med. Ullrich Graeven Chefarzt der Klinik für Hämatologie, Onkologie & Gastroenterologie

Drei Fragen an : Prof. Dr. med. Ullrich Graeven

Stellen Sie sich vor, Sie haben zwei Patienten mit der exakt gleichen Tumordiagnose. Der eine ist 45, der andere 84 Jahre alt. Der Lebenskontext und der allgemeine Gesundheitszustand führen zu ganz unterschiedlichen Therapieempfehlungen. Diese werden dann sehr individuell besprochen – unter Abwägung der persönlichen Bedürfnisse und Präferenzen.

Das geht nur, wenn man mit den Menschen wirklich in Kontakt tritt. Das heißt: Der Anspruch an eine State-of-the-Art-Behandlungsqualität muss die selbstverständliche Grundlage sein. Nur die einfühlsame Vermittlung der Möglichkeiten und der Sinnhaftigkeit ist am Ende entscheidend, um den passenden Weg der Behandlung zu wählen.

Einen Tumorpatienten begleiten Sie in der Regel über einen längeren Zeitraum. Am Anfang oder nach einer erfolgten Operation stellt sich oft die Frage: Wie wird zum Beispiel eine Chemotherapie vertragen? Wird sie gut angenommen, kann der Patient von zu Hause zu den Terminen in die Klinik kommen.

Tritt im Verlauf eine Komplikation oder Verschlechterung ein, kann er sofort wieder stationär aufgenommen werden: Alle Informationen sind parat, die Vorgeschichte ist bekannt, die Therapie wird nahtlos fortgeführt. Sich dann nicht neu oder woanders orientieren zu müssen, reduziert die ohnehin vorhandene Belastung für den Patienten enorm. Er ist einfach bekannt und gut aufgehoben.

Leukämie, also Blutkrebs, stellt besondere Anforderungen an die Behandlung und deren Erfolg. Sie ist in der Regel langwierig. Feste Bezugspersonen sind für die Patienten daher besonders wertvoll. Wir haben über die Jahre ein sehr erfahrenes und eingespieltes Ärzteteam dafür aufgebaut.

Wegen der erhöhten Infektanfälligkeit brauchen die Patienten zudem spezielle Raumluftbedingungen – also Räume mit aufwändiger Filtertechnologie. Außerdem stimmen wir uns ab Tag 1 des Therapiekonzepts mit der Universitätsklinik Aachen ab, weil es im Verlauf auch zu einer Stammzelltransplantation kommen kann, die dann dort durchgeführt wird.

Vita

Prof. Dr. med. Ullrich Graeven
Geboren 1960 in Düsseldorf
Studium in Hamburg, Abschluss im Jahr 1985

seit 2004
Chefarzt der Klinik für Hämatologie, Onkologie und Gastroenterologie
1999
Leitender Oberarzt und Chefarztstellvertreter der Medizinischen Universitätsklinik, Knappschaftskrankenhaus; Ruhr-Universität Bochum (Direktor: Prof. Dr. W. Schmiegel)
1999
Weiterbildungsermächtigung für Hämatologie und Internistische Onkologie
1999
Leiter der Stammzelltransplantation der Medizinischen Universitätsklinik, Knappschaftskrankenhaus; Ruhr-Universität Bochum (Direktor Prof. Dr. W. Schmiegel)
1996
Oberarzt der Medizinischen Universitätsklinik Knappschaftskrankenhaus; Ruhr-Universität Bochum (Direktor: Prof. Dr. W. Schmiegel)
1995 – 1996
Assistenzarzt der Medizinischen Universitätsklinik, Knappschaftskrankenhaus; Ruhr-Universität Bochum (Direktor: Prof. Dr. W. Schmiegel)
1994 – 1995
I. Medizinische Klinik Universitäts-Krankenhaus Eppendorf (Direktor: Prof. Dr. H. Greten)
1992 – 1995
Wissenschaftlicher Assistent der Abteilung für Onkologie und Hämatologie, Universitäts-Krankenhaus Eppendorf (Direktor: Prof. Dr. D. K. Hossfeld); Hamburg
1989 - 1992
Forschungsaufenthalt als DFG Stipendiat am „Wistar Institute for Biology and Anatomy"; Philadelphia PA
1986 - 1989
Wissenschaftlicher Assistent der Inneren Universitätsklinik und Poliklinik (Tumorforschung) (Direktor: Prof. Dr. C. G. Schmidt) sowie der Klinik für Knochenmarktransplantation (Direktor: Prof. Dr. U. W. Schaefer); Universitätsklinikum Essen
1985 – 1986
Wehrdienst bei der Bundesmarine als Schiffsarzt an Bord der Fregatte "Karlsruhe"

  • Berufsverband Deutscher Internisten
  • Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin
  • Deutsche Krebsgesellschaft
  • Arbeitsgemeinschaft Internistische Onkologie
  • Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie
  • Deutsche Arbeitsgemeinschaft für Knochenmark- und Blutstammzelltransplantation
  • Deutsche Gesellschaft für Verdauungs- und Stoffwechselerkrankungen
  • European Society for Medical Oncology
  • American Society of Clinical Oncology
  • American Association for Cancer Research

  • Deutsche Krebsgesellschaft (DKG)
    • Seit 2013 Sprecher der Zertifizierungskommission Onkologische Zentren der DKG
    • Seit Nov. 2007 kooptiertes Mitglied des Vorstandes der DKG
    • Seit Sept. 2022 Sprecher der Sektion A der DKG
  • Arbeitsgemeinschaft Internistische Onkologie (AIO) der DKG
    • Nov. 2007 bis Nov. 2013 Vorsitzender der AIO
    • 2007-2012 Sprecher der Leitgruppe Kolorektales Karzinom
    • 2002–2008 Mitglied der Leitgruppe Pankreaskarzinom
    • Krebsgesellschaft NRW
      • seit 2014 Mitglied des Vorstandes der Krebsgesellschaft NRW
      • seit 2016 Vorsitzender der Krebsgesellschaft NR
    • ESMO (European Society for Medical Oncology)
      • Faculty Member des Educational Committee Gastro-Intestinal-Tumors für den Zeitraum seit 2009
    • European Commission Initiative on Colorectal Cancer (ECICC)
      • seit 2022 Mitglied der Working Group des ECICC
    • Zentrum für Krebsregisterdaten (ZfKD) am Robert-Koch-Institut (RKI)
      • seit 09.2021 Mitglied des wissenschaftlichen Ausschusses beim Zentrum für Krebsregisterdaten am Robert-Koch-Institut
    • Landes Krebsregister Nordrheinwestfalen (LKR-NRW)
      • seit 2022 Vorsitzender des Beirates des LKR-NRW
    • Fachgutachter für Klinische Studien
      • der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und des Bundesministeriums für Forschung und Technik (BMFT).
    • Mitglied der Off Label Kommission Onkologie des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte
  • Mitglied der Leitlinienkommission der S3 Leitlinie „Kolorektales Karzinom“
  • Gemeinsam mit Herrn Prof. Heinemann: Koordinator für den Themenkomplex: „Vorgehen bei Metastasen und in der palliativen Situation“ der S3-Leitlinie „Kolorektales Karzinom“

  • Zeitschrift für Gastroenterologie
  • Journal of Cancer Research and Clinical Oncology
  • Tumor Diagnostik und Therapie
  • Der Schmerz
  • BMC Pharmacology
  • Onkologie
  • Strahlentherapie und Onkologie
  • International Journal of Colorectal Disease
  • Annuals of Oncology
  • European Journal Cancer

  • Innere Medizin
  • Allgemeinmedizin
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  • Infektiologie
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