Top Gun im OP

Das Thema hat zwei Aspekte bei uns in der Anästhesiologie und Intensivmedizin. Zum einen: Wir werden zum Piloten, wenn wir die Vielzahl der Vitalparameter im Cockpit während der Operation überwachen. Zum anderen: Bei einer Regionalanästhesie können Sie mit der Videobrille während der Operation Tom Cruise zuschauen, wie er durch den Himmel düst.

Ja, der Vergleich ist durchaus stimmig: Um sämtliche Körperfunktionen im Gleichgewicht zu behalten, hat man manchmal mehr Parameter auf dem Schirm als ein Pilot, der ein Verkehrsflugzeug fliegt. Da gibt es natürlich die Basics, wie die Herzfrequenz, das EKG, den Blutdruck und die Sauerstoffsättigung. Wichtig ist natürlich, die Beatmungseinstellung und die Gaskonzentrationen im Blick zu haben, sowie auch die Muskelrelaxierung und vieles mehr.

Über das EEG beurteilen wir in bestimmten Fällen die Anästhesietiefe.

In der Regel sind bei einer komplexen Anästhesie oder bei aufwendigen Operationen mehrere spezielle Gefäß-Zugänge, zum Beispiel über große Venen oder auch eine direkte Blutdruckmesssung über eine punktierte Arterie erforderlich.

Auch bei einer Regionalanästhesie gilt es, die Vitalfunktionen genau im Blick zu halten, aber gleichzeitig die ausreichende Wirkung der Anästhesie zu überwachen.

Bei einer Regionalanästhesie können sich unsere Patienten entscheiden, ob sie selber die Perspektive von Tom Cruise in seinem Düsenjet genießen und über die Videobrille den Film schauen möchten. Natürlich haben wir hier eine ganze Bandbreite von Filmen zur Auswahl, von Action und Komödien über Konzerte bis zu Natur- oder Tierfilmen.

Wichtig ist ebenfalls, sich um das subjektive Temperaturempfinden der Patienten zu kümmern und die Wärmeerhaltung der Körpertemperatur. Hier ist unser Credo immer: möglichst „kuschelig“ halten.

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