Das Leistungsspektrum umfasst sämtliche Therapiemethoden im HNO-Bereich. Bei allen Eingriffen werden die mikro-chirurgischen und endoskopischen Methoden mit simultaner Monitorübertragung (HD-Technik) sichtbar gemacht und erlauben ein schonendes, kontrolliertes Operieren. Neben Routineeingriffen wie Mandelentfernung (Tonsillektomie), Mandelverkleinerung (Tonsillotomie) und Nasenscheidewand-Operationen hat die Klinik folgende operativen Schwerpunkte:
Mittelohr-ChirurgieDie Ohroperationen erfolgen ausschließlich mit dem Operationsmikroskop. Hierdurch lassen sich chronische Mittelohrentzündungen und -missbildungen sowie fixierte Gehörknöchelchen (Otosklerose, Hammerkopf-Fixation) präzise operativ angehen (Stapedotomie, Tympanoplastik). Zur Verbesserung des Gehörs gelangen modernste Prothesen aus Titan zum Einsatz. Außerdem können Schwerhörige durch implantierbare oder knochenverankerte Hörgeräte versorgt werden.
Bei Ertaubungen wird ein Cochlea Implant (CI) implantiert, wenn die audiometrischen und radiologischen Untersuchungen dies nahelegen. In Einzelfällen wird bei Patienten mit einer Menière-Erkrankung eine Saccotomie vorgenommen. Eingriffe an der seitlichen Schädelbasis erfolgen nach individueller Operationsplanung unter Verwendung von Mikroskop, Neuromonitoring und Neuronavigation.
Chronische Entzündungen, Papillome oder Tumore der Nasennebenhöhlen werden schonend endoskopisch-, und/oder mikroskopisch-kontrolliert mit simultaner Kameraübertragung in HD-Qualität operiert. Bei komplexen Eingriffen an den Nasennebenhöhlen oder der Schädelbasis wird die Sicherheit des Eingriffs durch individuelle Neuronavigation mit multiplanarer radiologischer CT-Schnittbildtechnik erhöht. Bei der Tränenwegschirurgie wird der Tränensack ausschließlich durch die Nase unter mikroskopischer oder endoskopischer Kontrolle eröffnet. Nasenscheidewanddefekte werden bis zu einer bestimmten Größe mikroskopisch-kontrolliert verschlossen, gelegentlich werden hierbei Ohrknorpeltransplantate verwendet.
Objektivierbare, störende Formen der äußeren Nase werden nach Entwicklung eines individuell abgestimmten Operationsplans beseitigt. Hierbei lässt sich die meist gleichzeitig bestehende Nasenatmungsbehinderung in einer einzigen Operation angehen. Auf eine langfristige Nachbetreuung der Patienten wird großer Wert gelegt. Dies gilt auch für das Konzept zur Behandlung abstehender Ohren, Anlageanomalien der Ohrmuscheln, Schlupflider, Tränensäcke und schlaffer Hals- oder Gesichtshaut.
Erkrankungen der großen Kopfspeicheldrüsen sind häufig auf Tumore zurückzuführen. Operationen an der Ohrspeicheldrüse sind besonders anspruchsvoll, da Äste des Gesichtsnervs fächerförmig durch die Ohrspeicheldrüse ziehen. Die konsequente mikroskopische Darstellung der Nervenäste mit gleichzeitigem Neuromonitoring ermöglicht eine optimale Nervenschonung. Dieses Verfahren wird deswegen auch bei der Entfernung der Unterkieferspeicheldrüse angewandt.
Die individuellen Konzepte der Tumortherapie werden in der interdisziplinären Tumorkonferenz abgestimmt. Um wichtige Funktionen wie Sprechen und Schlucken zu erhalten, wird auf modernste LASER-Verfahren und mikrovaskulär-reanastomosierte, freie Transplantate zurückgegriffen. Insbesondere bei der Rekonstruktion von Zunge, Gaumen, Schlund und Kehlkopf hat sich dieses Verfahren bewährt.
Hierzu zählen Eingriffe bei Zysten, Verwachsungen, Auflagerungen, Schwellungen, Knötchen, Entzündungen und Tumoren des Kehlkopfs. Bei allen Operationen soll möglichst schnell eine normale Stimmfunktion erzielt werden oder erhalten bleiben. Bei großen Operationen wie Kehlkopfentfernungen wird regelhaft ein Shuntventil eingebracht, über das die Patienten schon kurze Zeit nach der Operation wieder eine fast normale Stimme bilden können. Bei kleineren Kehlkopftumoren wird ein moderner CO2-LASER zum Einsatz gebracht und der Kehlkopf kann erhalten bleiben.
Ein spezielles Interesse gilt der chirurgischen Behandlung von Schluckstörungen. So werden verschiedene endoskopische Verfahren (LASER, Stapler) und die transzervikale offene Methode für Patienten mit einem Zenker-Divertikel angeboten. Wucherungen der Halswirbelsäule (Osteophyten), die den Schlund einengen, werden abgetragen.
Ein überregionaler Schwerpunkt besteht in der Behandlung angeborener und erworbener Verengungen von Kehlkopf und Luftröhre (Larynxstenose, Trachealstenose) durch individuelle Operationstechniken (Tracheaquerresektion, cricotracheale Resektion, Schildknorpel- und Rippenknorpeltransplantate). Zur optimalen Versorgung der Kinder besteht eine enge Kooperation mit den Städtischen Kliniken Mönchengladbach.