Notfall

Shuntzentrum

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Im Shuntzentrum der Kliniken Maria Hilf arbeiten die Klinik für Nephrologie und Diabetologie und die Klinik für Gefäßchirurgie und Angiologie eng zusammen, um eine bestmögliche Versorgung dialysepflichtiger Patienten zu gewährleisten.

Niereninsuffizienz

Eine Vielzahl von chronischen Erkrankungen (beispielsweise der Bluthochdruck, die Zuckerkrankheit und einige Tumore) aber auch zahlreiche akute Erkrankungen hinterlassen ihre Spuren an den Nieren. Diese können langsam fortschreitend, manchmal aber auch plötzlich und unvermittelt, zu einer erheblichen Funktionseinschränkung der Nieren führen. Dabei kann die Ausscheidung von Giftstoffen zunächst isoliert oder in Kombination mit einer verminderten Wasserausscheidung auftreten. Die Behandlung von derartigen Nierenerkrankungen erfolgt durch speziell ausgebildete Internisten, den Nephrologen. Diese werden gemeinsam mit dem Hausarzt versuchen, die Grunderkrankung möglichst gut einzustellen und die Schädigung der Nieren zu minimieren. Dennoch kommt es über einen längeren Zeitraum häufig zu einer zunehmenden Nierenfunktionsschädigung, der chronischen Niereninsuffizienz. Bei einer sehr starken Verminderung der Nierenfunktion droht eine Vergiftung des Körpers durch Giftstoffe. Dann müssen diese Giftstoffe auf eine andere Art und Weise aus dem Körper entfernt werden, in der Medizin sprechen wir von einem Nierenersatzverfahren. Das in Deutschland am häufigsten verwandte Nierenersatzverfahren ist die sogenannte Blutwäsche, oder (Hämo-) Dialyse. Alternativ kommt auch die Bauchfell- oder Peritonealdialyse in Frage. Eine Nierentransplantation bedarf einer längeren Vorbereitung und oft einer sehr langen Wartezeit auf ein Spenderorgan und kommt daher als Primärverfahren nur in Ausnahmefällen in Frage. Die Wahl des Nierenersatzverfahrens treffen der Patient und der Nephrologe in der Regel gemeinsam nach einer ausführlichen Untersuchung und Beratung.

(Hämo-)Dialyse

Bei der (Hämo-)Dialyse wird Blut aus dem Körper entnommen, in einem Dialysegerät über einen Filter von Giftstoffen gereinigt und anschließend wieder zurückgegeben. Zur effektiven Dialyse sind Flussraten von über 200ml/min über einen längeren Zeitraum erforderlich. Derartige Mengen können über die vorhandenen Venen nicht entnommen werden. Es ist daher ein spezieller Dialysezugang erforderlich. Vorzugsweise wird hierbei eine Verbindung zwischen einer Arterie und einer Vene angelegt. Wenn möglich wird eine Arterie direkt mit einer Vene verbunden, am häufigsten am Handgelenk oder der Ellenbeuge. Eine solche Direktverbindung nennt man AV-Fistel oder nativer Shunt. Durch eine derartige Kurzschlussverbindung kommt es zu einer Zunahme des Blutstroms in beiden Gefäßen. Bis schließlich ein ausreichender Fluss zum Anschluss eines Dialysegeräts vorliegt, vergeht allerdings eine gewisse Zeit. Diese Reifungszeit hängt in erster Linie von der Größe der angeschlossenen Gefäße ab und liegt zwischen drei und sechs Wochen. Wenn keine für eine Shuntanlage geeignete Arterie und Vene in enger räumlicher Nähe vorhanden sind, kann auch über einen Kunststoffschlauch eine Verbindung (Prothesenshunt) hergestellt werden. Dies geschieht in der Regel am Oberarm. Vor der ersten Nutzung muss das umgebende Gewebe bei den meisten Shuntprothesen erst einwachsen, diese Einheilungszeit dauert zwei bis drei Wochen. Daher sollte, wenn möglich, eine Shuntanlage rechtzeitig geplant werden, damit der Zugang bei Dialysebeginn auch nutzbar ist. Allen Shuntformen ist gemeinsam, dass die Beweglichkeit des verwendeten Armes nicht eingeschränkt ist, auch Baden und sportliche Betätigung sind möglich. Die Auswahl welche Gefäße für eine Shuntanlage in Frage kommen trifft der Gefäßchirurg nach ausführlicher Untersuchung des Patienten.
Wenn zum notwendigen Dialysebeginn noch kein ausreichend entwickelter/eingeheilter Shunt zur Verfügung steht, muss ein großlumiger Katheter über eine Hals- oder Schlüsselbeinvene in den Vorhof des rechten Herzens eingelegt werden, da nur dort die erforderliche Menge Blut entnommen werden kann. Bei nur kurzer zu erwartender Katheternutzung wird ein sogenannter Shaldon-Katheter über eine Direktpunktion der Vene eingebracht. Bei längerer zu erwartender Laufzeit wird in der Regel ein untertunnelter Katheter (HD-Katheter) über eine Halsvene eingebracht und erst unterhalb des Schlüsselbeins aus der Haut ausgeleitet. Bei allen Kathetern besteht eine Verbindung von der Außenwelt bis zum Herzen mit einer erhöhten Infektgefahr. Daher sind besondere Hygienemaßnahmen und -einschränkungen erforderlich.
Im Falle einer geplanten Peritonealdialyse wird der hierzu erforderliche Katheter von den Allgemeinchirurgen in den Bauchraum eingelegt. Die postoperative Überwachung und Schulung des Patienten erfolgt in der Regel in der Klinik für Nephrologie und Diabetologie. Auch die Vorbereitung und Nachbehandlung einer Nierentransplantation ist dort möglich.

Kontaktaufnahme

Über die gefäßchirurgische Ambulanz können Sie telefonisch einen ambulanten Vorstellungstermin vereinbaren.

Gefäßchirurgische Ambulanz:
Mo - Fr. 08.00 - 13.00 Uhr
 02161 / 892 1399

Bei jedem Patienten erfolgt eine ausführliche Anamneseerhebung und Untersuchung. Dabei wird ein individuelles, auf die Situation des einzelnen Patienten zugeschnittenes Zugangskonzept erstellt. Shunterstanlagen sind in der Regel in Lokalanästhesie durchführbar, bei Shuntrevisionen ist häufig eine Regional- oder Vollnarkose erforderlich. Die Voruntersuchungen, Planung und Durchführung der Operation sowie die postoperative Überwachung erfolgt in der Regel in der Gefäßchirurgie. Wenn ein längerer stationärer Aufenthalt notwendig ist, werden die erforderlichen Dialysen in der Nephrologie durchgeführt.

Zentrale Anmeldung

Shuntzentrum,
Gefäßchirurgische Ambulanz

Kliniken Maria Hilf
Viersener Straße 450
41063 Mönchengladbach

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