Ein zentrales Feld der Nephrologie ist die maschinelle Nierenersatztherapie bei schweren Nierenfunktionsstörungen oder dem vollständigen Verlust der Nierentätigkeit: Die Dialyse. Jährlich werden an der Klinik etwa 10.000 derartige Behandlungen teilstationär oder stationär durchgeführt. Ein Standardbehandlungsverfahren ist derzeit die Hämodialyse (Blutwäsche). Hierbei wird das Blut außerhalb des Körpers durch einen Membranfilter (Dialysator) geleitet, dort weitgehend gereinigt und dann durch eine Vene wieder zurückgeführt. In der Regel dauert die Hämodialyse drei bis sechs Stunden und wird zwei- bis dreimal pro Woche durchgeführt.
An der Klinik für Nephrologie und Diabetologie sind im Bereich der Nierendialyse auch die Peritonealdialyse sowie die Hämofiltration im Einsatz. Intensivmedizinisch betreute Patienten im akuten oder chronischen Nierenversagen erhalten eine kontinuierliche veno-venöse Hämofiltration, um die Nierenfunktion dauerhaft aufrechtzuerhalten. Ein der Hämodialyse sehr ähnliches Verfahren ist die Hämoperfusion. Diese kommt bei Vergiftungen zum Einsatz. Dabei wird statt eines Membranfilters ein Aktivkohlefilter verwendet, um die Giftstoffe zu binden.
Alternativ kann als langfristige Lösung auch eine Dialysebehandlung über das Bauchfell (Peritonealdialyse) in Frage kommen. Diese hat den Vorteil, dass Patienten auch nachts zu Hause dialysieren können. Besonders geeignet ist dieses Verfahren auch für Patienten mit einer schweren Herzinsuffizienz, da dies besonders kreislaufschonend ist. Zudem werden zur Therapie von schweren Autoimmunerkrankungen spezielle Plasmaaustausch- und Adsorptionsverfahren eingesetzt.
Für Patienten, die langfristig auf eine Dialysebehandlung angewiesen sind, ist die rasche und kompetente Versorgung mit einem dauerhaften Dialysezugang von entscheidender Bedeutung. So erfolgt die Implantation permanenter Hämodialysekatheter (Vorhofkatheter, Demerskatheter) zeitnah in der Klinik für Nephrologie. Die Versorgung der Hämodialyse-Patienten mit einem ordentlichen Gefäßzugang, einem so genannten „Shunt" (Cimino-Fistel) sowie der Bauchfelldialyse-Patienten mit einem Peritonealdialysekatheter, erfolgt in enger Zusammenarbeit mit den Kollegen der chirurgischen Kliniken unseres Hauses.
Eine wichtige Säule der Klinik stellt die Behandlung von Menschen mit allen Formen des Diabetes mellitus (der Zuckerkrankheit) dar. Ein Schulungszentrum mit einem qualifizierten Team aus Ärzten, Diabetesberaterinnen und Diätassistentinnen steht diesbezüglich zur Verfügung. Alle modernen Therapieformen, einschließlich der Pumpentherapie, werden angeboten.
Es ist unser Ziel, Folgeschäden des Diabetes zu verhindern beziehungsweise so früh wie möglich zu erkennen. Hierzu gehören Gefäßleiden (Arterienverkalkung, Durchblutungsstörungen, Herzinfarkte und Schlaganfälle), Erkrankungen der Augen (diabetische Retinopathie), Nierenerkrankung (diabetische Nephropathie), Schädigung der Nerven (diabetische Neuropathie) sowie der diabetische Fuß (Verletzungen werden durch eine verminderte Empfindung nicht bemerkt. Es bilden sich Entzündungen mit ernsthaften Folgen). In enger Zusammenarbeit erfolgt mit den anderen Fachkliniken des Hauses die umfassende Untersuchung der Patienten auf diese möglichen Folgeschäden des Diabetes, die Einleitung vorbeugender Maßnahmen und - falls nötig - ihre kompetente Behandlung.
In der Lipidambulanz werden Patienten mit speziellen Fettstoffwechselstörungen beraten und betreut. Diese Störungen sind Hauptrisikofaktoren für Herz- und Gefäßerkrankungen durch Gefäßverkalkung (Arteriosklerose).